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Aber ich bin sprachlich total unbegabt

Es ist völlig normal und Teil des Lernprozesses, dass man Fehler im „Passé Composé“ macht, den „Accord“ nicht sofort beherrscht und die Unterscheidung der Vergangenheitszeiten in einem Erzähltext länger üben muss als nur ein oder zwei Hausaufgaben lang. Niemand wird Klavierspielen an einem Tag lernen oder ist der perfekte Golfer beim ersten Abschlag. Die Frage ist, wie man damit umgehen bzw. was man trainieren will: Abwechslungsreiche Entschuldigungen oder korrekte Ergebnisse? Das ist tatsächlich eine bewusste und aktive Entscheidung!

Ich persönlich denke & glaube, dass niemand „sprachlich unbegabt“ ist! Wir haben alle unsere Muttersprache erlernt und können uns durchaus verständlich machen in unserem Alltag. Wir haben sogar Freunde, die uns verstehen, wenn wir uns selbst nicht verstehen. Dafür muss man schon mal geredet haben …

Es mag sein, dass es Menschen gibt, die lieber zuhören und still nachdenken als laut zu reden. Das ist richtig, auch solche Schüler/innen kenne und schätze ich. Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen von diesem Schlag in unserer Welt, sie sind unersetzlich! Und es gibt gehörlose und/oder stumm geborene Mitmenschen, für die es aus körperlichen Gründen deutlich schwieriger ist, an einer gewöhnlichen Unterhaltung teilzunehmen. Aber deshalb sind sie doch nicht weniger sprachbegabt!

Nein, niemand ist sprachlich unbegabt! Wirklich niemand! Wir haben nur unterschiedliche Herausforderungen dabei zu bewältigen, es in der Schule glaubhaft zu beweisen. Aber: Niemand ist sprachlich unbegabt! Leider jedoch glauben wir manchmal Meinungen über uns, die wir von anderen hören, ohne weiter darüber nachzudenken, weil sie scheinbar die Situation treffen und eine einfache Erklärung anbieten, für die wir selbst erstmal keine haben.

Die Falle dabei besteht darin, dass wir einer Meinung über uns glauben, die eigentlich gar nicht zutrifft – die aber die Möglichkeit des Ertragens leichter macht, weil man theoretisch nichts mehr tun kann, um die Situation zu ändern. Wenn ich unbegabt bin, hilft ja auch üben nichts. Hier „liegt der Hase begraben“. Und genau an dieser Stelle ist eine aktive und bewusste Entscheidung gegen den status quo (aktuellen Zustand) gefragt und gegen die Meinung man habe „andere Stärken“ – als Entschuldigung fürs Nicht-Üben.

Wer eine Vorliebe für Funktionalität, systematische und kausale Zusammenhänge bei sich entdeckt (also „eher naturwissenschaftlich begabt“ ist), besitzt die perfekten Voraussetzungen, um als Ausländer/in einer fremdsprachlichen Grammatik beizukommen! Herzlichen Glückwunsch! Hier in der Académie lernst Du, wie Du diese Fähigkeit einsetzen kannst, um Deine Französischnoten zu verbessern! 🙂

Du bist „eher musisch-künstlerisch orientiert“? Super! Du kannst Deine ganze Erfahrung, ein Instrument zu erlernen und/oder ein Kunstwerk zu schaffen auf den Lernprozess für Französisch übertragen und hast bereits erlebt, dass es was bringt, dabei zu bleiben. Melde Dich an!

Genau wie die Sportskanonen unter Euch! Dreimal die Woche Training, zuhause joggen für die Kondition, zusätzlich Spiele auswärts und am Wochenende? Was für ein Einsatz!! Nur ein Teil davon an der richtigen Stelle fürs Französisch-Extra-Training wird Dich ein gutes Stück nach vorne katapultieren! Ich zeige Dir, wie es geht.

Wem willst Du glauben?

Das ist tatsächlich die Grundfrage. Noch nicht mal religiös, sondern rein auf das Fach Französisch bezogen. Wer behauptet, Du seist unbegabt?

Deine Noten? Was und wieviel hast Du denn bisher für gute Noten in Französisch selbst getan (nicht das Geld, das vielleicht Deine Eltern investiert haben)? Und wie lange schon?

Sagen vielleicht Deine Freunde, Du seist eben unbegabt in Französisch, weil sie selbst auch keine guten Noten haben und es nun mal gut tut, wenn man mit Unangenehmen im Leben nicht alleine ist? Das meinen sie sicher ganz positiv, im Sinne von: Wie schön, dass Du zu uns gehörst. Wir mögen Dich, so wie Du bist! Meinst Du, sie wären nicht mehr Deine Freunde, wenn Du ihnen sagen würdest, dass Du ab sofort etwas an Deinen Französisch-Noten ändern willst, weil Du bessere Noten brauchst, um eine gute Zukunft aufbauen zu können? Vielleicht würden sie sich ja sogar von Dir mitreißen lassen und Ihr könntet zusammen üben?

Oder hast Du vielleicht von einem/r Erwachsenen etwas Ähnliches gehört, der/die sich einfach nicht erklären konnte, wie so einer tollen Person wie Dir so schlechte Noten in Französisch passieren können? Er oder sie hätten sicher keinerlei Schwierigkeiten, wenn Du beschließen würdest, ab sofort mehr Zeit in bessere Französisch-Noten zu investieren. Im Gegenteil, sie würden Dich sicher gern unterstützen, wenn ihnen jemand sagte, wie sie das könnten – falls Du das wünschst.

Oder glaubst Du das wirklich selbst? – Das wiederum kann ich kaum glauben!

Sicher hast Du bereits einiges in Deinem bisherigen Leben geschafft, gemeistert, durchgestanden oder durchgezogen. Eine Krankheit zum Beispiel, entweder eine eigene oder die eines lieben Menschen. Oder ein Umzug aus dem bekannten Lebensumfeld mit Freunden und Familie an einen neuen Ort, an dem man nichts und niemanden kennt und von vorn anfangen muss. Vielleicht hast Du im Hobby-Bereich schon Fortschritte erlebt: im Sport, in musischen Fertigkeiten, beim Lesen- & Schreibenlernen (nein, keine einfache oder selbstverständliche Sache!).

Auf jeden Fall hast Du aber schon die Corona-Pandemie durchgestanden bis hierher: Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen, zuhause sitzen und alleine Stoff bearbeiten müssen, Online-Unterricht, gestresste Eltern, WLAN-Ausfälle wenn man sie nicht brauchen kann und und und. – Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der solche Situationen gemeistert hat, unter fachkundiger Anleitung und mit dem eisernen Willen, etwas zu verändern, keinen Erfolg haben soll!

Oder hattest Du bisher das Glück, dass Dir alles in die Wiege gelegt und auf einem Silbertablett serviert wurde? Dann bist Du wirklich sowohl materiell als auch emotional in einer außerordentlich privilegierten Situation und hast noch nie eine Niederlage erlebt. Herzlichen Glückwunsch! Du platzt sicherlich vor Optimismus! Dir sage ich mit Pippi Langstrumpf: „So etwas habe ich noch nie in meinem Leben versucht. Deshalb bin ich mir sicher, dass ich es schaffen werde!“ Worauf also wartest Du?

In meiner eigenen Schulzeit habe ich durch einen Schulwechsel auf eine etwas härtere Tour gelernt, nicht aufzugeben und mich durchzubeißen, dranzubleiben und längerfristiger zu denken als bis zur nächsten Klassenarbeit (s. „Ein Erfahrungsbericht“). Ein Gehirn will trainiert werden wie ein Muskel. Und auch Durchhaltevermögen und „Biss“ kann man üben und aufbauen. Was es allerdings braucht, ist der feste Wille dazu und die Einrichtung zeitlicher Kapazitäten, um zu üben.

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